Beckenbodentraining nach einem Kaiserschnitt: Warum es so wichtig ist

Die Geburtsschmerzen bleiben zwar aus, aber der Eingriff hinterlässt eine deutliche Narbe am Bauch. Diese Narbe kann in den ersten Tagen des Wochenbetts schmerzen und die Beweglichkeit einschränken.

Missverständnisse über den Beckenboden nach einem Kaiserschnitt
Ein weit verbreiteter Irrtum ist die Annahme, dass der Beckenboden nach einem Kaiserschnitt nicht belastet wurde und daher keine Rückbildung nötig sei. Das stimmt jedoch nur teilweise. Der Beckenboden ist eine Gruppe von Muskeln, die die Blase, die Gebärmutter und die Vagina unterstützen. Diese Muskeln werden den ganzen Tag beansprucht, und während der neun Monate der Schwangerschaft wächst die Gebärmutter, um Platz für das Baby zu schaffen. Dieser Wachstumsprozess übt Druck auf die Blase aus, das Gewicht des Fötus drückt auf den Unterbauch und belastet den Beckenboden, der sich dadurch ausdehnt und geschwächt wird.

Belastungen des Beckenbodens
Es stimmt zwar, dass der Beckenboden durch eine natürliche Geburt zusätzlich belastet wird, doch auch bei einem Kaiserschnitt wird der Beckenboden durch das zusätzliche Gewicht des wachsenden Babys stark beansprucht. Deshalb ist das Beckenbodentraining auch nach einem Kaiserschnitt so wichtig. Inkontinenzprobleme können nämlich auch Frauen betreffen, die per Kaiserschnitt entbunden haben.

Den Beckenboden stärken und schützen
Ein Rückbildungskurs ist somit auch nach einem Kaiserschnitt sehr sinnvoll. Es wird jedoch empfohlen, etwas später damit zu beginnen: In der Regel wird eine Wartezeit von acht bis zwölf Wochen nach der Geburt empfohlen. Diese Zeit erlaubt es dem Körper, sich ausreichend zu erholen und zu heilen.

Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Beckenboden auch nach einem Kaiserschnitt gestärkt werden sollte. Dies trägt nicht nur zur körperlichen Genesung bei, sondern verbessert auch das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität. Ein gezieltes Beckenbodentraining hilft, Inkontinenzprobleme zu vermeiden und den Körper nach der Geburt wieder zu stabilisieren. Daher ist es für alle Mütter, unabhängig von der Geburtsmethode, wichtig, den Beckenboden durch entsprechende Übungen zu unterstützen und zu stärken.