Beckenboden
28. März 2023

Richtiges Verhalten auf der Toilette

Tipps und Fehler, die vermieden werden sollten

Wenn man pinkelt oder Stuhlgang hat, kann ein gesunder Beckenboden reflexartig entspannen. Dieser Entleerungsprozess ist eigentlich ein komplexer Vorgang, der im Idealfall von alleine abläuft. Der Beckenboden erledigt alles Notwendige bei der Ausscheidung von Urin und Stuhl.
Oft sieht es aber anders aus: Manchmal halten Menschen ihre Luft an oder pressen, um den Vorgang zu beschleunigen. Oft setzen sie sich gar nicht erst hin. Außerdem gibt es oft kleine Kinder, die betreut werden müssen. Wie wir uns jeden Tag auf der Toilette verhalten, beeinflusst langfristig die Gesundheit unseres Beckenbodens.

  1. Vermeide das Pressen
    Kennst du den Satz: Ich gehe schnell auf die Toilette? Es ist jedoch besser, nicht schnell zu sein. Wir sollten vermeiden, beim Harnlassen und Stuhlgang zu pressen oder zu drücken. Beim Pressen wird nämlich Druck im Bauchraum aufgebaut, der die Beckenorgane nach unten drückt und den Beckenboden dazu bringt, mehr anzuspannen, anstatt zu entspannen. Folglich muss man noch stärker pressen, um vollständig zu entleeren. Das Pressen kann langfristig zu einer Schwächung des Beckenbodens führen und Inkontinenz oder Senkung der Beckenorgane begünstigen. Nimm dir Zeit auf der Toilette.
  2. Setze dich auf die Klobrille
    Nimm wirklich Platz auf der Klobrille, anstatt in einer Kniebeuge zu bleiben, um die Klomuschel nicht zu berühren. In dieser Position kann sich der Beckenboden nicht ausreichend entspannen, was dazu führt, dass man mitdrückt.
  3. Richtige Körperhaltung – auch am Klo
    Achte darauf, wie du auf der Klobrille sitzt. Stelle deine Füße auf den Boden und vermeide es, nur auf den Zehenballen zu stehen. Wenn das Klo zu hoch ist und du mit den Füßen nicht am Boden angehst, stelle deine Füße auf eine Erhöhung. Sitz bei der Miktion in einer aufrechten Körperhaltung mit geradem Rücken und bei der Defäkation lehne dich leicht nach vorne, um den Darm in eine ideale Position zu bringen. Atme ruhig und entspanne bewusst deinen Beckenboden und deine Bauchdecke.
  4. Kein Pipi-Stop!
    Vermeide es, den Harnstrahl während des Urinierens abzubrechen. Diese „Übung“ schadet der Blase und dem Beckenboden. Auf Dauer kann sie Beschwerden an der Blase und am Beckenboden verursachen.
  5. Es tröpfelt noch Urin nach dem entleeren?
    Das sollte nicht sein, denn wenn regelmäßig Restharn in deiner Blase verbleibt, kann das zu Entzündungen führen und die Füllkapazität deiner Blase beeinträchtigen. Um Restharn loszuwerden, kannst du nach dem Harnlassen dein Becken ein paar Mal vor, zurück und seitlich kippen. Außerdem kannst du dein Gesäß anheben und den Oberkörper nach vorne beugen, um den Restharn abtropfen zu lassen.
  6. Nur entleeren wenn du musst
    Merkst du, dass du vor dem Verlassen des Hauses, vor dem Einkaufen…oft schnell die Toilette aufsuchst? Gehst du sogar zur Toilette, wenn du eigentlich gar nicht musst? Dieses vorsorgliche Entleeren kann auf Dauer dazu führen, dass sich die Füllkapazität deiner Blase verkleinert und eine Inkontinenz begünstigt wird. Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, die Toilette nur dann zu benutzen, wenn du wirklich musst. Vermeide es, häufiger als nötig zur Toilette zu gehen und warte stattdessen, bis sich genügend Urin in deiner Blase angesammelt hat, bevor du zur Toilette gehst.
  7. Bist du fertig auf der Toilette? Bleib noch kurz sitzen.
    Gib deinem Körper nach dem Toilettengang noch ein paar Augenblicke Zeit, damit dein Beckenboden sich wieder normalisiert und ein angemessener Spannungszustand erreicht. Du kannst abschließend deinen Beckenboden, bevor du aufstehst, sanft anspannen, um ihn wieder zu aktivieren und zu stärken.

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